Bringt mir mein Pferd!
Ich schreie es ungeduldig in die Nacht.
Bringt mir mein Pferd!
Das Lagerfeuer flackert in meinen Augen.
Bringt mir das Pferd und den Zweihänder.
Blutdurst flackert in meinen Augen.
Bringt mir mein Pferd, es duldet keinen Aufschub.
Bringt mir mein Pferd, ich muß dieses Leben löschen,
ich muß meinen verletzten Stolz wiederherstellen.
Bringt mir den Zweihänder, es schreit nach Blut mein Herz.
Die Sterne über mir sind mein, bringt mir mein Pferd,
es duldet keinen Aufschub.
Bringt mir mein Pferd!
Denn auf der Welt ist kein Platz für jenen und für mich!
Bringt mir mein Pferd! Ich werde ihn finden.
Bringt mir mein Pferd! Ich werde ihn auslöschen.
Bringt mir mein Pferd! Es ist kein Platz auf der Welt!
Nicht für ihn und für mich!
Bringt mir mein Pferd!
Die Welt ist nicht genug.
Er muß sterben, bringt mir mein Pferd.
Er wird sterben und mit ihm seine ganze Brut.
Kein Samen wird übrig bleiben von ihm. Nicht ein Hauch wird an ihn erinnern!
Stolz trage ich den Stahl, ich werde die Welt für mich wieder lebenswert machen!
Bringt mir mein Pferd und meinen Zweihänder, denn er wird ausgelöscht werden.
Auf der Welt ist kein Platz für ihn und für mich!
Kein Platz auf der Welt.
Er wird sterben und mit ihm seine ganze Brut.
Damit ich wieder schlafen kann.
Es gibt keine Gnade. Gnade ist Schwäche. Schwäche bedeutet Tod.
Bringt mir mein Pferd.
Ich schreie es in die Nacht. Ich schnalle mir den Zweihänder auf den Rücken und sitze auf.
Die Welt ist nicht groß genug für ihn und für mich.
Nicht eher wird mein Herz ruhen, bis er ausgelöscht ist.
Nichts wird mehr an ihn erinnern!
Ich reite los und ich weiß ich werde nicht eher ruhen, bis ich alles vernichtet habe, was an ihn erinnert.
Die Welt ist nicht groß genug für ihn und für mich. Ich werde ihn finden.
Damit ich wieder schlafen kann.
Gisela Nagy, 09.02. - 24.04.2002